Die Hohe Landesschule als Tor zur Welt

Friedrich Grimm der Jüngere

Friedrich Grimm der Jüngere (* 11. März 1707 in Hanau; † 20. März 1777 in Steinau an der Straße) war ein deutscher Pfarrer reformierten Bekenntnisses und Großvater der Brüder Grimm.

Sein gleichnamiger Vater, Friedrich Grimm der Ältere (1672–1748), war leitender Geistlicher des gleichen Bekenntnisses in der Grafschaft Hanau-Münzenberg.

Friedrich Grimm der Jüngere studierte an der Hohen Landesschule in Hanau, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und dem Gymnasium Illustre in Bremen. Von März 1730 bis kurz vor seinem Tode war er 47 Jahre lang an der Katharinenkirche in Steinau an der Straße als Pfarrer tätig. Er wirkte dort als „treueifriger Pfarrer und Seelsorger“.

Friedrich Grimm der Jüngere heiratete am 6. Oktober 1734 in Birstein Christine Elisabeth Heilmann (* 22. Oktober 1715, Birstein; † 17. Februar 1754 in Steinau). Ihr Vater, Georg Heilmann, stand zunächst in den Diensten des Hauses Isenburg-Birstein und war später Hofgerichtsrat in der Grafschaft Hanau-Münzenberg und Stadtschultheiß der Altstadt Hanau.

Das Paar hatte sieben Söhne und drei Töchter, von denen allerdings acht schon als Kinder oder Jugendliche starben. Einer der Söhne, Karl Friedrich Grimm (1738–1772), wurde wiederum Pfarrer, studierte ab 1757 in Marburg und war zuletzt 1770–1772 Pfarrer an der Reformierten Kirche in Hanau.

Der Tod seiner Frau Christine Elisabeth Heilmann, die 1754 im Kindbett starb, traf Friedrich Grimm außerordentlich schwer. Er ließ seine Frau in der Gruft der Katharinenkirche zwischen Altar und Kanzel beisetzen. Bis zu seinem eigenen Tod 1777 besuchte er jeden Sonntag und an Feiertagen das Grab seiner Frau. Die für die Grimmsche Familiengeschichte wichtigsten Nachkommen Friedrich Grimms sind Juliane Charlotte Frederike Grimm(1735–1796), verehelichte Schlemmer, „Tante Schlemmer“, und Philipp Wilhelm Grimm (1751–1796), Vater der Brüder Grimm. Juliane Charlotte Frederike Grimm übernahm nach dem Tod der Mutter auch die Erziehung der noch lebenden jüngeren Geschwister.

Friedrich Grimm der Jüngere wurde 1777 auf dem neuen Friedhof in Steinau außerhalb der Stadt beigesetzt, wo seine ihn überlebenden Kinder ihm einen stattlichen Grabstein setzen ließen. Der Grabstein wurde 1997 aus dringend erforderlichen restauratorischen und konservatorischen Gründen in die Katharinenkirche überführt, wo er heute zu besichtigen ist. Die Gräber der Familie Grimm sind mittlerweile sämtlich zerstört und aufgelassen.