Alois Kottmann
Alois Kottmann (* 20. Juni 1929 in Großauheim, Hessen; † 4. Dezember 2021 in Hofheim am Taunus) war ein deutscher Violinist, Musikpädagoge, Mäzen und Hochschullehrer.
Alois Kottmann war der Sohn eines Silberschmieds und hatte zwei Geschwister. Die musikalische Mutter setzte sich für eine musikalische Ausbildung der Kinder ein. Kottmanns Musiklehrer am Hanauer Gymnasium Hohe Landesschule regte ihn zum Geigenspiel an. Nach dem Abitur absolvierte er sein Studium an der Musikhochschule Frankfurt am Main bei Marie-Louise Graef-Mönch, einer Schülerin von Alma Moodie. Er studierte außerdem bei Walther Davisson, Kurt Hessenberg, Gustav Lenzewski, August Leopolder und Helmut Walcha. Kottmann erhielt beim Hochschulwettbewerb in Hamburg eine Prämie und war nach dem Konzertexamen zunächst als Geigenlehrer an der Odenwaldschule tätig.
Ab 1958 lehrte Kottmann am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt, dessen kommissarischer Leiter er von 1977 bis 1979 war. Später wirkte er auch als Dozent an der Frankfurter Musikhochschule, an der Goethe-Universität Frankfurt und an der Universität Mainz.
Kottmann gründete im Jahr 1968 das Streicher-Ensemble Collegium Instrumentale Alois Kottmann, mit dem er unter anderem Tourneen im Vereinigten Königreich, in den Vereinigten Staatenund in Mexiko unternahm, sowie 1988 das Kammerorchester Kottmann-Streicher.
In den 1970er gründete Kottmann die Senckenberg-Konzerte im Frankfurter Naturmuseum Senckenberg. Er war 1980 Mitbegründer der Gallus-Konzerte in Flörsheim und 1983 Gründer der Internationalen Musiktage Hessen Main-Taunus Hofheim. Außerdem initiierte er die Philippsruher Schlosskonzerte in Hanau, wo er ebenfalls mit seinem Collegium Instrumentale prägend mitwirkte.
Darüber hinaus war er im Jahr 2000 Ideenträger für den Paul-Hindemith-Preis für Kunst und Menschlichkeit der Stadt Hanau und 1991 Initiator und Stifter des Alois-Kottmann-Preises für klassisches, sangliches Violinspiel in Verbindung mit der Stadt Frankfurt am Main.