Der Beginn der Koedukation: Mädchen auf der Hola
Edith Wittner fand es weder schick, noch glaubte sie, einen Geschlechterkampf führen zu müssen, als sie im Dezember 1963 den ersten Fuß in die Hohe Landesschule in Hanau setzte. Die damals 17-Jährige fand sich eher wider Willen in einer Vorreiterrolle wieder: Weil der Umzug der Eltern von Langen nach Bruchköbel mit neuen Ideen von Hola-Direktor Dr. Wolfgang Haseloff zusammenfiel, wurde sie zum ersten Mädchen, das im Rahmen der Koedukation in eine reine Jungs-Klasse einbrach.
Das, wovon manche meinen, es müsse für das einzige Mädchen unter so vielen Jungs das Paradies gewesen sein, erwies sich keinesfalls als Zuckerschlecken. Darüber klärte Edith Haase, geborene Wittner,, ehemalige Lehrer-Ausbilderin an einem Frankfurter Studienseminar, jetzt bei einer Führung durch die alte Schule anlässlich des 50. Abiturjubiläums auf. Sie, die von einem gemischten Gymnasium in Langen kam, an der der gemeinsame Unterricht für Mädchen und Jungen selbstverständlich war, hatte in Hanau keinen leichten Einstieg.
Auf dem ersten Bild ist die erste Koedukationsklasse an der Hola mit den Mädchen Angelika Jallasch (rechts), Edith Wittner, heute Haase (links daneben), Elke Poser (links neben dem Klassenlehrer Eduard Rüffer) und Barbara Brüning (links) zu sehen. Erland Schneck schaut zwischen Rüffer und Elke Poser (heute Raich) heraus.